Test: Orbea Occam SL
Das Orbea Occam SL verkörpert Trail-Effizienz auf höchstem Niveau. Mit 140 mm Federweg vorn und hinten, modernem Geometriekonzept und cleverer Integration erfüllt es das, was man 2025 von einem Trailbike erwartet. Aber wie fährt es sich auf dem Trail?




Lockout, Leitungsführung und Stauraum
Die Leitungsführung erfolgt diskret durch den Steuersatz oder bei den jüngsten Modellen ab 2025 wahlweise auch nicht durch den Steuersatz. Orbea lässt hier den Kunden nach seinen Nutzerpräferenzen entscheiden.
Ein weiteres Highlight: das patentierte I‑Line System (unsichtbare Zugführung zum Dämpfer hin) mit „Squidlock“-Remote erlaubt das sekundenschnelle Sperren von Dämpfer und Gabel direkt vom Lenker aus – ideal, um zackig zwischen Anstiegen und Trail Passagen zu wechseln. Das treibt die Effizienz nach oben. Langstreckenfahrer lieben diese Option, das komplette Fahrwerk mit nur einem Hebel zu blockieren.
Zusätzlich finden Werkzeug und Ersatzschlauch im praktischen Staufach im Unterrohr Platz. In der hohlen Achse des Umlenkhebels für den Hinterbau passt auch ein spezielles Minitool, das nicht im Lieferumfang enthalten ist. Beides ist ideal für Touren ohne Rucksack.





Geometrie & Fahrverhalten – spritzig für den Trail


Die Geometrie setzt auf 65,5° Lenkwinkel, einen sehr steilen 78° Sitzwinkel, 490 mm Reach und 440 mm Kettenstrebe (Größe L). Vor allem der Reach (Hauptrahmen) fällt besonders lang aus. Um die Sitzposition nicht ins extrem Sportliche abdriften zu lassen, verbaut Orbea einen sehr kurzen Vorbau. So bleibt die Sitzposition von Effizienz geprägt, ohne dass das Occam eine Streckbank wird.
Die Kombination aus Lockout-Option, niedrigem Gesamtgewicht und leichten Reifen macht den Antritt des Occam SL spritzig. Egal ob im welligen Gelände oder in langen Anstiegen. Das Occam macht hier richtig mehr Spaß und weiß andere Trailbikes wie z. B. das Kona Hei Hei in die Schranken zu weisen.
Bergab überrascht es mit überraschender Laufruhe – das erlaubt präzise Linienwahl. Die leichten Laufräder lassen sich exzellent aus Kurven herausbeschleunigen. Das Bike kommt vor allem bei schnellen Trailpassagen auf Touren. Wer es etwas verspielter mag, kann dank Geometrie-Chip den Lenkwinkel um 0,75° anpassen.
Auf sehr verblocktem oder wurzeligem Terrain kann es ins Limit geraten. Man sollte 140 mm Federweg nicht überstrapazieren. Wer primär in Regionen wie Finale Ligure oder Bikeparks unterwegs ist, dem empfehlen wir den größeren Bruder. Denn das Das neue Orbea Occam LT bleibt mit mehr Federweg souveräner im harten Gelände.

Pro & Contra: Focus Occam SL
Pluspunkte
- ● direktes Handling auf flowigen Trails
- ● 140 mm Federweg bleiben effizient bergauf
- ● sehr leicht
- ● Cleveres Staufach und Werkzeugintegration
- ● vielseitiger Einsatzbereich
Minuspunkte
- ● Auf sehr rauem Terrain fehlt es an Reserven.
- ● Premium-Preis für Carbon-Top-Modelle
- ● Remote- und Mechanik-Komplexität verlangt Wartung

Fazit zum Orbea Occam SL
Das Orbea Occam SL ist genau das: ein schnelles Trailbike, das Effizienz und Fahrspaß auf hohem Niveau verbindet. Ideal für Sportler, die Performance auf längeren Ausfahrten suchen und dabei nicht auf präzises Handling verzichten möchten. Es ist kein reines Enduro, aber ein echtes Werkzeug für knackige Anstiege, spaßige Abfahrten und vielseitige Trails. Wer jedoch regelmäßig in sehr technisches Gelände oder Bikeparks fährt, sollte einen Blick auf das Occam LT werfen. Alpenüberquerer werden aber mit dem Occam SL glücklicher.