Der Outlaw unter den Racehardtails
Cannondale Scalpel HT

Cannondale lotet mit seinem Scalpel HT die Grenzen des Racebike-Genres neu aus. Wir klären, wie sich das Hardtail im Gelände schlägt und ob die Welt überhaupt einen neuen Ansatz für Racehardtails braucht.

Cannondale Scalpel HT 2023 Test
Das Cannondale Scalpel HT bricht mit den Konventionen des Cross-Country-Genres. Aber braucht es diese Neuausrichtung überhaupt?

Man kann nicht über das Cannondale Scalpel HT sprechen, ohne davor einen kurzen Blick in die Welt der Mountainbike-Industrie zu werfen. Die Bike-Branche ist ein wundervoller, bunter Haufen. Und auch wenn wir die Vielfalt feiern, so fällt die Mannigfaltigkeit den Bike-Firmen letztendlich doch auch auf die eigenen Füße.

Bei so viel Kreativität in der Produktentwicklung, dem Design und im Marketing wird es immer schwieriger, das Interesse auf die eigenen Produkte zu lenken. Denn der Kunde befindet sich in einer ständigen Sensationsberieselung. Einige Firmen versuchen es etwas plump mit knallig lackierten Rahmen, andere greifen tief in die Tasche, um eine mediale Omnipräsenz auf allen Kanälen zu erreichen. Den Amerikanern von Cannondale dürften diese Versuche der Konkurrenz jedoch nicht mehr als ein müdes Lächeln entlocken. Wenn es um´s Auffallen geht, dann wissen die Jungs & Mädels aus den USA, wie man es richtig macht.

Sie kombinieren seit 1971 den Mut zum Andersmachen mit technischen Innovationen und authentischen Athleten. Und genau hier schließt sich der Kreis vom großen Mountainbike-Universum zu unserem Test-Bike, dem Cannondale Scalpel HT Hi MOD 1. Denn egal, ob im Marathon-Startblock, auf dem Singletrail oder vor der Eisdiele: Dieses Bike fällt zwangsläufig auf. Wer denkt, die einbeinige Lefty-Gabel ist das einzige Alleinstellungsmerkmal beim Scalpel HT, der sollte lieber weiterlesen.

Schau‘ Dir unser ausführliches Video zum Cannondale Scalpel HT an

Youtube Video

Cannondale Lefty Ocho – weniger Gabelholme – mehr Federweg – mehr Spaß?

Das einarmige Konzept der Lefty-Gabel spaltet die Bike-Community seit Jahrzehnten in zwei Lager. Es gibt diejenigen, die dieses extravagante Konzept vergöttern, und natürlich gibt es die Zweifler. Kann der eine Arm den Belastungen beim Biken standhalten?

Mit einer guten Portion Selbstironie hat Cannondale die neue Lefty Ocho mit dem Marketing-Slogan „Suspension of disbelief“ in den Markt eingeführt. Doch hinter dem Konzept der Lefty-Gabel steckt mehr als ein witziger Marketing-Spruch. Lässt man die Selbstironie und den Mut zum Anderssein außen vor, dann gibt es auch aus dem technischen Blickwinkel viele Gründe für dieses Konzept.

Cannondale Scalpel Hardtail
Es heißt, man kann sich Stil nicht kaufen. Doch mit dem Scalpel HT kann man sich zumindest ein stilvolles Bike kaufen.

Die Lefty Ocho ist bauartbedingt steifer als herkömmliche Gabeln

Wie ein Ast, der zum Stamm des Baumes hin immer dicker wird, so wird auch die Lefty zum Rahmen des Bikes hin immer „dicker“. Ein großer Schwachpunkt bei klassischen Cross-Country-Gabeln ist deren geringe Steifigkeit. Denn dort, wo beim Fahren, Bremsen und Lenken laut den Gesetzen der Physik die höchsten Hebelkräfte wirken, sind normale Cross-Country Gabeln sehr filigran dimensioniert.

Die üblicherweise verbauten 32-Millimeter-Standrohre und die schmächtigen Gabelkronen ächzten vor allem unter der Last, die auftritt, wenn man mächtig in die Bremse steigt. Durch das Upside-Down-Konzept ist die Lefty-Gabel dort am voluminösesten konstruiert, wo durch das Bremsen (wegen des Hebelarms der Gabel) das höchste Biegemoment auftritt. Und das spürt man auch beim Fahren. Für die Verwindung, die sich im unteren Teil der Gabel nicht vermeiden lässt, hat sich Cannondale etwas Besonderes einfallen lassen.

Cannondale Lefty Ocho 110 mm Federweg
Die Lefty-Ocho-Gabel ist dort am massivsten, wo beim Bremsen die höchsten Biegemomente entstehen. Im Bereich der Gabelkrone.
Schnellspanner Bremsaufnahme Lefty Ocho
Der Bremssattel der neuen Lefty-Gabel lässt sich mit einem Handgriff an den Schnellspanner abmontieren. Früher musste man hierzu zwei Inbus-Schrauben lösen. So wird der Laufradwechsel an der Lefty zum Kinderspiel.

Die Lefty Ocho setzt auf Nadellager statt Gleitbuchsen

Bei normalen Gabeln verkantet (vor allem beim Bremsen) der feststehende obere Teil (Standrohre) mit dem beweglichen Unterteil (Casting/Tauchrohre) an den Gleitflächen minimal. Das erhöht die Reibung beim Einfedern deutlich. Anders als normal üblich sind diese Gleitflächen bei der Lefty mit Nadellagern ausgestattet.

So bleibt die Reibung der Gabel auch unter der Belastung beim Fahren konstant. Auf dem Trail spricht die Lefty Ocho deshalb auch unter extremen Belastungen sehr sensibel an. Um den technischen Fachjargon zu verlassen: Die Lefty fühlte sich während unseres Praxistests super fluffig an.

Viele Einstelloptionen und gute Anleitungen sprechen für die Lefty Ocho

Das Lenker-Lockout blockiert die Gabel komplett, die Abstimmungsempfehlung per App oder aufgedruckter Tabelle passte für uns perfekt. Über die separat einstellbare Druckstufe ist das Setup der Lefty-Gabel auch an individuelle Vorlieben anpassbar.

Und mit 110 Millimetern Federweg bietet sie auch etwas mehr Reserven als die handelsüblichen 100-Millimeter-Cross-Country-Gabeln. Doch passt mehr Federweg überhaupt zum Cross-Country-Konzept des Scalpel HT?

So fährt das Canndondale Scalpel HT auf dem Trail
Mit 110 Millimetern Federweg und einer flachen Geometrie ist das Scalpel HT definitiv der Outlaw unter den Racehardtails.

Cannondale beweist Fingerspitzengefühl bei der Geometrie und Ausrichtung des Scalpel HT

Wie viel Andersdenkertum verträgt ein Cross-Country-Hardtail? Mit 110 Millimetern Federweg an der Gabel und einem flachen 67-Grad-Lenkwinkel lotet Cannondale die Grenzen im Ausdauersegment eindeutig neu aus. Auffällig: Beim Reach oder der Oberrohrlänge bleiben die Amerikaner eher auf der konservativen Seite.

Bikes wie das zuletzt vorgestellte Scott Scale oder das Cervelo ZHT-5 sind hier deutlich länger und vermitteln so eine sportlichere Sitzposition. Was auf den ersten Blick nicht zusammenpasst, entpuppt sich beim Fahren mit dem Scalpel HT als durchdachtes Konzept.

Als würde man in einen Hausschuh schlüpfen – so fühlt sich das Scalpel HT an

Schon beim ersten Aufsitzen fällt auf: Die Sitzposition des Scalpel HT hat einen Hauch von Komfort. Der Druck auf die Handballen und Handgelenke fällt deutlich geringer aus als bei anderen aktuellen Racehardtails. Im Testbetrieb wechseln wir fast schon täglich die Bikes. Und immer, wenn wir uns wieder auf das Scalpel HT geschwungen haben, hat es sich ein bisschen so angefühlt, als würden wir in unsere eigenen Hausschuhe schlüpfen.

Zum Draufsitzen und Sichwohlfühlen muss man bei diesem Bike nicht die Beweglichkeit und Rumpfmuskulatur eines Profisportlers haben. Dieser Fakt offenbart auch den eigentlichen Charakter dieses Bikes. Das Scalpel HT kann Rennen gewinnen, aber es ist kein „Die-Hard-Racer“ der alten Schule.

Viel mehr will es Gelegenheits-Racern mit einem selbstbewussten Fahrverhalten im Singletrail die Feierabendrunde oder ausgedehnte Trail-Tour versüßen. Auch das gute, aber nicht exzellente Gewicht von 9,6 Kilo (ohne Pedale in Größe L) und die mitwachsenden Kettenstreben passen zu unserem Eindruck, dass der Fahrspaß ein wichtiges Entwicklungsziel beim Cannondale Scalpel war.

Mitwachsende Kettenstreben sorgen für eine homogene Lastverteilung in allen Größen

Die mit der Rahmengröße mitwachsenden Kettenstreben sind nicht selbstverständlich in der Bike-Branche. Die individuellen Hinterbauten für jede Rahmengröße erhöhen den Aufwand in der Konstruktion und Fertigung von Carbon-Rahmen deutlich.

Aber sie verbessern das Fahrgefühl vor allem für große Fahrer eindeutig. Denn, wächst der Hinterbau mit dem Hauptrahmen mit, bleibt die Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterrad auch in den Größen L und XL ausgewogen. Bleibt der Hinterbau immer gleich, fühlt sich das Handling eines Bikes – vor allem für große Fahrer – sehr hecklastig an. Dieses Gefühl hatten wir beim Scalpel HT definitiv nicht.

In Kombination mit den üppigen 110 Millimetern Federweg und dem flachen Lenkwinkel vermittelt das Scalpel HT auch in rauerem Gelände ein sichereres Fahrgefühl als viele seiner Mittbewerber. Fischt es damit eigentlich in der Zielgruppe des Scalpel-Fullys?

Canndondale Scalpel HT Rahmen
Bei Hardtails kommt dem Hinterbau normalerweise wenig Bedeutung zu. Nicht so bei Cannondale.
Cannondale Scalpel HT Kettenstreben
Denn mit jeder Rahmengröße wachsen hier auch die Kettenstreben mit. Das sorgt für eine ausbalancierte Lastverteilung zwischen Hinter- und Vorderrad.

Fully vs. Hardtail – welches Cannondale Scalpel ist das bessere?

Der Vergleich zwischen Hardtail und Fully drängt sich beim selben Namen förmlich auf. Und ein genauer Blick in die Geometrietabellen beider Bikes verrät: Ja, das Scalpel Fully war definitiv Vorbild während der Entwicklung des Hardtails. Wobei das Scalpel Fully (ohne den Zusatz SE) noch einen Ticken sportlicher ausgerichtet ist.

Sitzposition und Ausstattung des Fullys zielen auf den regelmäßigen Renneinsatz ab. Und unter dem Hintern von Henrique Avancini, Alan Hatherly und Manuel Fumic hat es auch bewiesen, dass es das extrem gut kann. Das Scalpel Hardtail dagegen will eher diejenigen Biker begeistern, die das zusätzliche Gewicht und das höhere Service-Aufkommen eines Fullys abschreckt.

Es will ein Bike sein, über das man jederzeit sein Bein schwingen kann, mit der Gewissheit, eine sorglose, aber extrem gute Zeit auf den Trails zu verbringen. Auch die Ausstattung unseres Test-Bikes passt zu diesem Ansatz.

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Das direkte Fahrgefühl, das geringere Gewicht und der geringere Aufwand bei der Wartung sind auch 2023 noch starke Argumente für ein Highend-Hardtail.

Highend-Hardtail ohne Elektronik – fast ohne Elektronik

Die mechanische Shimano-XTR-1×12-Schaltung und die Shimano-XT-Bremsen mit 180er-Bremsscheiben funktionierten während unseres Tests nicht nur sehr gut, sondern hatten auch einen angenehmen Nebeneffekt. Denn mit dem innen verlegten Schaltzug fällt die Stunde vor der Ausfahrt einfach deutlich entspannter aus.

Wir haben es genossen, keinen Gedanken an den Akku-Stand der Schaltung verschwenden zu müssen. Und auch die Shimano-XT-Bremsen machen schlichtweg das, was man von ihnen erwartet. Sie verzögern erstklassig und schmeicheln dabei der Hand mit einer gelungenen Ergonomie.

Die starre Sattelstütze passt ins sorglose, pflegeleichte Bild dieses Bikes. Aber so ganz ohne Elektronik kommt das Scalpel HT auch nicht aus. Der unscheinbare Cannondale-Wheel-Sensor im Vorderrad ist der Beweis dafür, dass sich die Amerikaner nicht aus Prinzip dem Trend zur Elektronik am Bike verwehren.

Was kann der Cannondale-Wheel-Sensor

Das Wichtigste vorab: Der Cannondale-Wheel-Sensor muss nicht ständig geladen werden. Mit einer handelsüblichen CR-2023-Knopfzelle hält der kleine Knirps angeblich ein Jahr zwischen den Speichen durch. Die spannende Frage jedoch ist: Was kann der Cannondale-Wheel-Sensor? Hat man ihn mit der Cannondale-App gekoppelt, spuckt einem die App automatisch Informationen zum eigenen Rad aus.

Neben der Seriennummer (gut bei Diebstahl) gibt es auch eine detaillierte und vor allem individuelle Setup-Empfehlung für die Lefty-Gabel. Außerdem kann er jede Fahrt aufzeichnen und so den Bike-Besitzer verraten, wann es mal wieder Zeit für einen Kettenwechsel oder Gabel-Service ist. Und wenn man diesen durchführt, kann man auch gleich in der App noch nachsehen, welche Ersatzteile dafür benötigt werden.

Daten zur Sitzposition können bei Bedarf gespeichert werden. Und auch eine mögliche Reklamation lässt sich über die App abwickeln. Außerdem erhöht er, koppelt man ihn mit einem GPS-Tacho die Genauigkeit, dessen Arbeit. Wer keinen GPS-Tacho hat, kann das eigene Handy mit dem Wheel-Sensor als solchen nutzen.

Cannondale schafft es mit dieser App als eine der ganz wenigen Marken, seinen Kunden auf Basis von Software einen wirklichen Mehrwert zu liefern. Die Kombi aus App und Wheel-Sensor ist eine gelungene Hilfe für denjenigen, der sie nutzen will. Das Gute: Wer nicht will, muss nicht. Nützlich, unaufdringlich und stressfrei – so macht Elektronik am Bike selbst Technikmuffeln Spaß.

Cannondale App und Wheelsensor
Mit der App legt Cannondale die Messlatte für die komplette Branche hoch. Denn die App ist nützlich, nicht überladen und funktioniert intuitiv.

Details zum Cannondale Scalpel HT

Neben der Geometrie und dem ganzen Konzept des Bikes lohnt sich auch beim Rahmen ein detaillierter Blick. Mit 1000 Gramm (in Größe L) setzt Cannondale hier keine Benchmark beim Gewicht, gibt sich aber auch keine Blöße. Auch das zuletzt neu vorgestellte Scott Scale hat mit dem absoluten Leichtbau gebrochen.

Das zeigt: Langlebigkeit und Funktion werden auch bei Racebikes immer wichtiger. Gegen den Trend verlegt Cannondale seine Züge nicht durch den Steuersatz, sondern über klassische, wenn auch etwas kleine, Service-Luken im Unterrohr. Die größten Änderungen zum Vorgänger FSI.

Der Hinterbau des Scalpel HT ist nicht mehr asymmetrisch (AI), das ermöglicht die Verwendung von jedem handelsüblichen Hinterrad. Etwas schade, aber verkraftbar: Die 27,2er-Sattelstütze reduziert die Auswahl der gängigen Teleskopstützen.

  • Tretlager: Pressfit 30 (PF30-83)
  • Laufradgröße: 29 Zoll
  • Einbaumaß Hinterrad: 12×148 (NICHT asymmetrisch)
  • Sattelstütze: 27,2 mm
  • Leitungsführung: durch das Unterrohr
  • Gewicht Carbon-Rahmen: 1000 Gramm (Größe L)
  • Flaschenhalter: Platz für 2 Stück
  • Besonderheit: mitwachsende Kettenstreben
  • Schaltauge: UDH (Sram-Egale-Transmisson-kompatibel)
Cannondale Scalpel Hardtail
Cannondale verlegt seine Züge klassisch durch das Unterrohr und nicht wie derzeit die meisten Firmen durch den Steuersatz.
Cannondale Scalpel HT Hinterrad Steckachse
Die Hinterradaufnahme ist nach unten hin geöffnet. So kann man das Laufrad blitzschnell ausbauen, ohne die komplette Steckachse entnehmen zu müssen.

Die spannendsten Alternativen zum Cannondale Scalpel HT

Auch wenn das Scalpel HT einen ganz eigenen Ansatz verfolgt, den wir unter den Racehardtails so kein zweites Mal gefunden haben, kann es sich dem Vergleich mit der Konkurrenz nicht entziehen. Ein spannender Kontrahent ist mit Sicherheit das frisch vorgestellte Scale RC von Scott.

Außerdem lohnt es sich im Cross-Country-Genre immer, den Blick auf das Orbea Alma zu werfen. Klicke auf das Widget unten und vergleiche die Modelle miteinander. Eine komplette Marktübersicht und weitere Infos vor dem Kauf eines Cross-Country-Bikes findest Du hier.

Alle Scalpel-HT-Modelle inklusive Preise und Verfügbarkeiten

Nur unser innovatives Testsystem von bike-test.com vereint tiefgründige Informationen mit dem vollen Marktüberblick. Egal in welcher Preisklasse Du überlegst, Dir ein neues Bike zu kaufen, unter diesen Links findest Du das passende. Übrigens auf kids-bike-test.com haben wir auch alle Cannondale-Kinder-Bikes getestet. Falls Du da noch auf der Suche für Deinen Nachwuchs bist, schau‘ doch einfach mal vorbei.

Das Cannondale Scalpel HT
Das Cannondale Scalpel HT - ein besonderes Bike
ride better bikes editors choice
Wir haben auf bike-test.com den kompletten Mountainbike-Markt analysiert. Die besten oder ganz besondere Bikes einer Preisklasse und Kategorie zeichnen wir mit unserem RIDE BETTER BIKES – Editors Choice Logo aus. Unsere ganzheitliche Betrachtung des Marktes und der Blick auf die Details des Bikes machen diese Auszeichnung einzigartig auf dem Markt und unterstreichen die Qualität der ausgezeichneten Bikes
Cannondale Scalpel HT Hi Mod 1 - RIDE BETTER BIKES Editors Choice
Unsere Editors-Choice-Auszeichnung verdienen sich nur diejenigen Bikes, die aus der Masse herausstechen und uns auf dem Trail voll überzeugen. Cannondale beschreitet mit dem Scalpel HT Neuland im Bereich der Racehardtails. Wir finden: Es ist Zeit geworden, dass Firmen die engen Leitplanken der Racebikes verlassen und diesen puristischen Bikes neues Leben einhauchen. Cannondales progressiver Ansatz sorgt für sehr viel Fahrspaß im gelände und macht das Scalpel HT auch auf trail-lastigen Touren mehr als nur salonfähig.

Fazit zum Cannondale Scalpel HT

Cannondale beweist mit dem Scalpel HT eindrucksvoll, dass man sich auch 2023 mit einem eigenen Ansatz im Bereich der Hardtails vom Markt abheben kann. Die Lefty-Ocho-Gabel macht das Bike nicht nur exklusiv, sondern verleiht dem Bike mit 110 Millimetern Federweg und wirklich guter Funktion auch mehr Selbstvertrauen in der Abfahrt.

Hier sticht das Scalpel HT seine Mitbewerber aus. Die Geometrie bricht mit ihrem flachen Lenkwinkel und der nicht zu sportlichen Sitzpositionen mit den bisher üblichen Konventionen im Cross-Country-Bereich. Und diese Entscheidung wurde seitens der Produkt-Manager nicht nur bewusst getroffen, sondern auch stringent verfolgt.

Das Scalpel HT ist ein spaßorientiertes Hardtail, das den gelegentlichen Reineinsatz nicht scheut. Am wohlsten fühlt es sich aber auf ausgedehnten Singletrail-Touren. Die mechanische Schaltung, die starken Shimano-Bremsen und die klassische Zugverlegung durch das Unterrohr sprechen all diejenigen an, die auf der Suche nach einem Sorglos-Bike sind.

 

Über den Autor

Ludwig

... hat mehr als 100.000 Kilometer im Sattel von über 1000 unterschiedlichen Mountainbikes verbracht. Die Quintessenz aus vielen Stunden auf dem Trail: Mountainbikes sind geil, wenn sie zu den persönlichen Vorlieben passen! Mit dieser Erkenntnis hat er bike-test.com gegründet, um Bikern zu helfen, ein ganz persönliches Traumbike zu finden.

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